Verleihung des Papageno-Medienpreises 2023 an Edith Meinhart

Am 5. September 2023 wurde im Vorfeld des Weltsuizidpräventionstages (10. September) zum fünften Mal der Papageno-Medienpreis für suizidpräventive Berichterstattung vergeben. 

Medienberichte über Suizid spielen eine wichtige Rolle in der gesellschaftlichen Aufklärung und der Prävention. Beiträge, die die Bewältigung von (suizidalen) Krisen in den Mittelpunkt stellen, können nicht nur Imitationssuizide („Werther-Effekt“) verhindern, sondern sogar suizidpräventiv wirken („Papageno-Effekt“). Der 2019 ins Leben gerufene Medienpreis zeichnet Journalistinnen und Journalisten aus, die durch ihre journalistischen Beiträge wirksame Suizidpräventionsarbeit geleistet haben. 

Die Auslobung des Papageno-Medienpreises durch das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK) ist eine der Maßnahmen des österreichischen Suizidpräventionsprogramms (SUPRA), dessen Koordinationsstelle an der GÖG angesiedelt ist. Als Mitveranstalter konnte neben der Österreichischen Gesellschaft für Suizidprävention (ÖGS), der Wiener Werkstätte für Suizidforschung und dem Kriseninterventionszentrum Wien heuer erstmals auch der Österreichische Presserat gewonnen werden. Der Geschäftsführer des Presserats, Alexander Warzilek, hielt gemeinsam mit Stefanie Kirchner vom Zentrum für Public Health der Medizinischen Universität Wien (Unit Suizidforschung) einen Fachvortrag zur Arbeit des Presserats und zur Wirksamkeit der Zusammenarbeit zwischen Akteurinnen und Akteuren der Suizidprävention und der Medien. Adele Neuhauser las in einer Videobotschaft aus ihrer Autobiografie „Ich war mein größter Feind“.

Die Fachjury, bestehend aus Suizidpräventionsexpertinnen und -experten sowie Journalistinnen und Journalisten, hatte dieses Jahr drei hervorragende Medienbeiträge auf die Shortlist gewählt (Link zur Shortlist). Bei der feierlichen Preisverleihung im Presseclub Concordia bekam die Journalistin Edith Meinhart (profil) den mit 5.000 Euro dotierten Preis von Bundesminister Johannes Rauch für ihr einfühlsames Porträt „Am Leben“ überreicht. Die Jury begründete ihre Entscheidung damit, dass der Artikel tiefgehend und ausführlich recherchiert sei und die persönliche Geschichte der Protagonistin sehr sensibel und ohne zu dramatisieren erzählt werde. Auch die ergänzenden Experteninterviews und ausführlichen Infos über Hilfsangebote wurden lobend erwähnt. Im Sinne der Sichtbarmachung des Themas sei besonders erfreulich, dass es die hoffnungsvolle Story auf die Titelseite des profils geschafft habe.