Soziale Faktoren der Pandemie

Auftraggeber: BMSGPK
Laufzeit: Jänner 2021 bis Juni 2022
Ansprechperson GÖG: Sabine Haas

Die COVID-19-Pandemie zeigte, dass soziale Ungleichheit die Entwicklung einer Pandemie fördern und gleichzeitig eine Pandemie soziale Ungleichheit sichtbarer machen und verstärken kann. Es wird angenommen, dass Pandemien ebenso wie andere Public-Health-relevante Krisensituationen in Zukunft auch in Ländern wie Österreich häufiger vorkommen werden und soziale Faktoren dabei jeweils eine große Rolle spielen werden.

Das Projekt befasste sich daher mit der Frage, was hinsichtlich dieser Wechselwirkungen aus der COVID-19-Pandemie gelernt werden kann. Dies wurde mit einem Mixed-Methods-Ansatz untersucht: Literaturanalysen, Datenanalysen und eine Fokusgruppe mit Einrichtungsvertreterinnen und -vertretern wurden um eine partizipative Erhebung ergänzt, in der die Erarbeitung von Fragen und Methodik, die Durchführung der Erhebung und die Diskussion der Ergebnisse gemeinsam mit Menschen aus benachteiligten Bevölkerungsgruppen erfolgte.

Die Ergebnisse zeigen, dass auch in Österreich sozial bzw. sozioökonomisch benachteiligte Gruppen eine besonders große gesundheitliche wie soziale Last infolge der Pandemie tragen. Menschen in prekären Lebens- und Arbeitsbedingungen sind einem höheren Infektionsrisiko ausgesetzt und auch stärker von den Folgen der Maßnahmen gegen die Pandemie betroffen. Berichtet wurde über relevante soziale und wirtschaftliche Auswirkungen der Pandemie. Dies schlug sich auch in gesundheitlichen Belastungen nieder bzw. wurden schon bestehende gesundheitliche (insbesondere psychische) Probleme verstärkt. In Hinblick auf zukünftige Public‐Health‐Krisen werden u. a. eine strukturelle Verankerung der Berücksichtigung der sozioökonomischen Determinanten der Gesundheit, vermehrte Partizipation benachteiligter Bevölkerungsgruppen und verbesserte zielgruppenorientierte Kommunikation empfohlen.

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