Kompetenzstelle Mundgesundheit

Auftraggeber: BMSGPK
Laufzeit: fortlaufend seit 1997
Ansprechperson GÖG: Lisa Gugglberger

Mundbezogene Krankheiten (Karies, parodontale Erkrankungen) sind die meistverbreiteten Krankheiten, schlechte Mundgesundheit kann die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Darüber hinaus zeigen immer mehr Studien einen Zusammenhang zwischen Karies und/oder Parodontitis und anderen Erkrankungen wie Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dies hängt einerseits damit zusammen, dass es gemeinsame Risikofaktoren gibt, andererseits gibt es aber auch direkte Einflüsse/Zusammenhänge (z. B. ist der Mund "Eintrittspforte" für eine Vielzahl von Bakterien und Viren – ein "kranker Mund" beeinflusst den Verlauf von Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen in negativer Weise). Trotz der möglichen Prävention oraler Erkrankungen wenden die österreichischen Sozialversicherungsträger fast sechs Prozent ihrer Ausgaben für zahnmedizinische Leistungen auf – und dies bei hohen Zuzahlungen durch die Patientinnen und Patienten.

Um auf die Komplexität des Themas und die Vielfalt der involvierten Stakeholder:innen besser eingehen zu können, wurde 2017 erstmals ein Stakeholder-Dialog durchgeführt, um gemeinsam mit allen Stakeholderinnen und Stakeholdern die Herausforderungen zielgruppenspezifisch weiter zu bearbeiten.

Im Mai 2021 beschloss die World Health Assembly eine Resolution zum Thema Mundgesundheit, darauf basierend erstellte WHO einen Aktionsplan bis 2030. Sowohl Österreich als auch die EU unterstützten die Resolution. Die Kompetenzstelle Mundgesundheit beobachtet über das Council of European Chief Dental Officers die Entwicklungen. Im Herbst 2022 wurde im Rahmen des Stakeholder-Dialogs Mundgesundheit damit begonnen, den WHO-Aktionsplan zu diskutieren und Grundlagen für einen Aktionsplan Mundgesundheit in Österreich zu schaffen. Diese Arbeiten werden 2023 fortgesetzt.