Statistik der drogenbezogenen Todesfälle (DRD)

Auftraggeber: BMSGPK
Laufzeit: fortlaufend seit 2005
Ansprechperson GÖG: Judith Anzenberger

Die jährliche Statistik der drogenbezogenen Todesfälle (drug‐related deaths, DRD) liefert Daten für einen der wichtigsten Indikatoren zur Beurteilung der Drogensituation in Österreich. Der Indikator direkt drogenbezogener Todesfälle ist einer von fünf Schlüsselindikatoren, die die Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EBDD) entwickelte, um die Situation im Bereich des problematischen Drogenkonsums einschätzen zu können. Drogenbezogene Überdosierungen zählen zu den häufigsten Todesursachen in der jungen Bevölkerung und sind daher von besonderer Bedeutung. Die Zahl der drogenbezogenen Todesfälle muss jedoch immer in Gesamtschau mit den anderen Datenquellen im Bereich illegale Drogen interpretiert werden, was im Epidemiologiebericht Sucht jährlich umgesetzt wird: Zentrales Element bei der Beschreibung der epidemiologischen Situation ist dabei die gleichzeitige Beleuchtung aus möglichst vielen Blickwinkeln (Datenquellen).

Ähnlich wie beim Zusammensetzen eines Puzzles entsteht dadurch ein interpretatorischer Mehrwert. So hat es sich beispielsweise im Bereich illegale Drogen bewährt, die Anzahl bzw. den Prozentsatz der Personen unter 25 Jahren aus möglichst allen Datenquellen im Bereich des risikoreichen Drogenkonsums einander gegenüberzustellen, um Aussagen zur Inzidenz zu gewinnen (Cross‐Indikator‐Analyse). Für die Cross‐Indikator‐Analyse werden einfache deskriptive Kennzahlen wie Prozentsatz oder Mittelwert herangezogen. Als Datenquellen dienen u. a. die pseudonymisierten Register der Substitutionsbehandlungen und der ärztlichen Begutachtungen gem. § 12 Suchtmittelgesetz, Behandlungsdaten (DOKLI) sowie die Statistik der drogenbezogenen Todesfälle.

Weiterlesen:
Epidemiologiebericht Sucht 2023. Illegale Drogen, Alkohol und Tabak